…aber weiterer Ausbau notwendig.
Pressemitteilung des World University Service (WUS) vom 11. Oktober 2016
Die OECD-Zahlen machen deutlich: Förderung von entwicklungspolitischer Bildungsarbeit in Deutschland insgesamt gestiegen, aber weiterer Ausbau notwendig.
Das aktuelle Faltblatt zu den Ausgaben der OECD-Staaten für entwicklungsbezogene Bildungs- und Informationsarbeit ist erschienen und zeigt, dass trotz Etat-Erhöhungen der Bundesregierung für den Bereich im Jahr 2016 eine stärkere Förderung der entwicklungspolitische Bildungsarbeit notwendig ist, um die gewünschte Quote von drei Prozent der Gesamtausgaben für Entwicklungszusammenarbeit (ODA) zu erreichen.
Der World University Service (WUS) stellt in seinem jährlichen Faltblatt die aktuellen Daten zu den Ausgaben der OECD-Staaten für entwicklungsbezogene Bildungs- und Informationsarbeit zur Verfügung. Laut Empfehlung des United Nations Development Programme (UNDP) sollen die Ausgaben in diesem Bereich bis zu drei Prozent der Gesamtausgaben für Entwicklungszusammenarbeit (ODA) betragen. In Deutschland liegt der Wert laut Berechnungen der OECD bei 0,64 Prozent der ODA-Ausgaben. In der Gesamtaufstellung liegt Deutschland damit an neunter Stelle von insgesamt 25 Ländern. Die Zahlen machen deutlich, dass in Deutschland und vielen anderen Ländern die Ausgaben für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit wesentlich ausgebaut werden müssen.
„Die Erhöhung des Etats des Bundesregierung auf 35 Mio. Euro im Jahr 2016 ist eine sehr positive Entwicklung“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des WUS. „Der weitere Ausbau der Angebote im Globalen Lernen und die Bereitstellung zusätzlicher Mittel sind aber weiterhin notwendig und sinnvoll, zum Beispiel für die Informationsarbeit zu den Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (SDGs), die nun bereits vor einem Jahr verabschiedet worden sind. Die Stärkung der entwicklungspolitischen Bildung dient nicht nur dem Ziel, die Agenda 2030 breiter in die Öffentlichkeit zu tragen, sondern ist selbst unter Punkt 4.7 der Agenda als Ziel festgeschrieben“.
Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung wurde im September 2015 von allen Ländern der Vereinten Nationen verabschiedet und gilt gleichsam für die Länder des Globalen Nordens und des Globalen Südens. Die Ziele der Agenda 2030 berücksichtigen alle Aspekte der Nachhaltigkeit und legen Grundsteine für weltweite Transformations- und Veränderungsprozesse. Die entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit verfolgt das Ziel, die aktive Beteiligung an einer sozial gerechten Gesellschaft in der globalisierten Welt zu fördern, globale Zusammenhänge aufzuzeigen und zu verantwortungsvollem Handeln zu motivieren. Aus diesem Grund ist sie ein wertvolles Mittel, die Erreichung der Ziele der Agenda 2030 zu unterstützen.
In Deutschland widmet sich die Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd beim WUS mit ihren Publikationen sowie mit ihrem Internetportal der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit. Sie stellt eine Schnittstelle zwischen Bund, Ländern, Europäischer Union, Bildungseinrichtungen und NRO dar und stärkt und unterstützt die Vernetzung von Akteuren in der Informations- und Bildungsarbeit (http://www.informationsstelle-nord-sued.de).
Das aktuelle Faltblatt ist unter http://www.wusgermany.de/de/globales-lernen/informationsstelle-bildungsauftrag-nord-sued/publikationen/ausgaben-bildungsarbeit zu finden.
Mehr zum Thema Globales Lernen erfahren Sie unter: http://www.globaleslernen.de
Für Rückfragen steht Ihnen Stefanie Heise (http://infostelle@wusgermany.de) zur Verfügung.